In meiner Tourenübersicht ist ja auch eine Tour nach Langendreer vermerkt. Meine beste Freundin, die mittlerweile leider in Berlin wohnt, hat bis zum Rübermachen in Bochum gewohnt. Zuletzt halt in Langendreer. Da wir uns so ziemlich jedes Wochenende gesehen haben, war Langendreer ne längere Zeit sowas wie meine zweite Heimat. Durch die vielen Hundespaziergänge dort, kenn ich da jede Milchkanne. Ich bin dort mit dem Auto über Autobahn hingefahren, gerne auch mal über Landstraße, mit dem Bus über verschiedene Routen oder sogar mal mit dem Fahrrad. Einige Routen bzw. Routenteile wollte ich nun einmal gezielt erkunden.
Heute war dann ne sehr günstige Gelegenheit. Allerfeinstes Wetter, um die 30°, aber ausnahmsweise mal trockene Hitze. Insgesamt sehr angenehmes Wetter. Mir hat das Lust auf fahren gemacht. Dann erwähnte jemand noch etwas von lecker Eis und ich bekam spontan Lust einen Ausflug in ne Eisdiele zu machen. Wie es sich gehört nicht zur nächstbesten in ein paar hundert Metern Luftllinie, sondern eben zu meiner Lieblingseisdiele in Langendreer. Gedacht, getan. Vorher noch kurz die Route am Rechner gecheckt und ohne eingeschaltetes Navi gings dann los.
Aus einem gewissen Sicherheitsbedürfnis raus, hab ich dann erst einmal die Mopettjacke angehabt. So weit offen, wie es eben ging, aber es war dennoch scheißheiß da drunter. Also was macht die schlaue Mopettfrau? Nein, nicht Jacke aus, sondern im Kopf schnell die Route umgeplant, daß möglichst wenige Ampeln einen aufhalten. Deswegen sieht die Route am Anfang auch erstmal etwas bekloppt aus.
Hasslinghausen, dann die Quellenburg runter, Richtung Sprockhövel City, dann aber zum Obersprockhöveler Sportplatz und wieder Richtung City. Durch ein Waldstück und ein Bachtal und man merkte dort schon, wie schön kühl das in so einer Gegend ist im Vergleich zur Stadt. Spätestens jetzt wundern mich Rekordtemperaturen im Sommer nicht mehr. Was alleine in unseren Städten bei Sonne an Hitze produziert wird, das ist der Wahnsinn. Und dann ist noch kein Gramm CO2 verballert. Naja...
In Herbede über die Ruhr und dann hab ich mir in Dörtwinkel ne kleine Abkürzung rausgesucht. Tja, leider endete die in ner Sackgasse. Zumindest eine für Autos... Mittendrin beschränkten zwei Poller die Durchfahrt. Ein Schild zeigte an, nur für Radfahrer und Fußgänger. Ich hatte natürlich keine Lust auf Umkehr oder sogar noch Verfahren und bin dann einfach durch. Auf der anderen Seite wieder zwei Poller und ich war wieder in bewohntem Gebiet. Ein paar Meter weiter kannte ich mich dann auch gleich wieder aus.
Es ging weiter über die sehr schöne Straße entlang der A43 Richtung BO-Querenburg. Von weitem sah ich dann einige Leute auf einer Grünfläche rumkrabbeln. Manche hatte Zelte dabei, so dachte ich noch von weitem, und ich wunderte mich, was die da wohl so treiben. Näher rangekommen wars dann klar. Erdbeerfelder!!! Die Zelte waren mitgebrachte Sonnenschirme, unter denen vor der starken Sonne Schutz gesucht wurde. Aber der Hammer war der Duft entlang der Strecke. Seitdem ich das Mopett habe, ist mir ja schon öfters mal aufgefallen, daß man natürlich viel mehr Düfte mitbekommt als im Auto. Aber das Erdbeerfeld war der Burner. Das roch so dolle, daß man den Geschmack schon auf der Zunge spüren konnte. Und ab da wusste ich auch, was ich für ein Eis haben wollte. Einen Joghurtbecher mit frischen (Erd-)Beeren.
In Langendreer angekommen wurds mir doch ein wenig blümerant. Da kamen ne ganze Menge toller Erinnerungen an die damalige Zeit hoch.
Stilleben mit Joghurtbecher und Knötterkiste |
Und dann gabs lecker Eis. Einen wunderbaren Joghurtbecher: Milcheis, mit Naturjoghurt und Sahne und natürlich mit Erdbeeren und anderem Beerenobst. Lecker.
Aber das Beste daran war, daß ich endlich die Saunajacke ausziehen konnte. Die wurd dann auch vor der Rückfahrt erstmal dezent im Topcase verstaut. Scheiß aufs Sicherheitsbedürfnis. Dann flieg ich halt mal nicht auf die Nase.
Kurzes Stück gefahren, dann gings nach Witten rein. Na super. Die dritte Großbaustelle des Tages. Ich hab aber auch ein Glück. Diesmal war das aber richtig fies. Die Fahrspur ging über die Straßenbahnschienen, also vollste Konzentration. Jetzt nur nicht abschmieren. Ich hab mir da mal kurz gewünscht, ich hätte doch meine Saunaklamotten an. Ging aber alles gut.
Dann abgebogen, ein Stück Bundesstraße. Gut, also auch hier Bundesstraße, eigentlich gut ausgebaut, nix Unübersichtliches, aber wie so ziemlich alle Straßen hier in der Umgebung, war auch hier die Fahrbahn so vergammelt, daß man einfach mal Tempo 30 Schilder aufgestellt hatte. Lang dauerts nicht mehr und wir fahren alle nur noch mit geländegängigen Fahrzeugen rum, weil die Straßen alle im Arsch sind.
Ein Stück an der Ruhr entlang. Nette Strecke. Der Hammer: auf einmal kommt von hinten so ein bekloppter Mopettfahrer angeschossen. So schnell, daß ich ihn erst bemerkt hab, als er vorbei fuhr. Und zwar arschknapp fuhr er vorbei. Bisher hatte ich diesbezüglich mit Blechbüchsen Glück. Nun also der erste Schnibbler und der dann auf nem Zweirad. Na Bravo. Vollhonk. Vor allem, an der nächsten Ampel hatte ich ihn wieder ein, den Pfosten.
Krünerstr. in Witten |
Pizzeria Bei Enzo |
Tourenkilometer:: 57 km
GPS Daten: gpx-Datei (Route)
Karte: MotoPlaner
Na prächtig.
AntwortenLöschenSchön zu lesen das Dir Dein "Kleiner" soviel Freude bereitet und es Dir offensichtlich auch keine Probleme bereitet mit den Dränglern und Schnibblern auf der selben Fahrbahn unterwegs zu sein. (von kleinen Ausnahmen mal abgesehen)
Für eine gute Pommesbude würde ich hier auch 100KM fahren, aber leider gibt es selbst in 100KM keine vernüftige CurrywurstPommes.
Ich werds dann wohl demmächst wieder in Gruiten nachholen.
Weiterhin bestes Tourwetter und allzeit pannenfreie Fahrt wünschend,
der Micha